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Börsen-Lexikon

Entkapitalisierung

engl.: decapitalisation)

Im Zuge der Subprime-Krise benutzter Begriff in der Bedeutung: Banken in den USA vergeben Darlehn zum Hausbau und Hauskauf an nahezu jedermann (sub-prime addresses), weil sie kaum ein Risiko eingehen, indem sie nämlich die Forderungen aus den Darlehn in einen Pool einbringen, diesen an eine Zweckgesellschaft übertragen, wo die Summe der Beträge im Pool aufgeteilt (tranchiert) und als Verbriefungspapiere in alle Welt abgesetzt wird, wodurch die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den USA ansteigt und sich der Marktpreis (Verkehrswert) der Häuser gesamthaft erhöht, was viele Eigenheimbesitzer veranlasst, eine zusätzliche Hypothek auf den ja nun höheren Verkehrswert aufzunehmen; in den USA ist es gängig, ein Haus bis zu hundert Prozent des Verkehrswertes zu beleihen (in Deutschland liegt die Grenze im Regelfall bei sechzig Prozent) und das ausbezahlte Darlehn zum Kauf von (langlebigen) Konsumgütern und Reisen auszugeben; Kapital wird so in Konsum umgewandelt. - Sobald der Verkehrswert des Hauses unter die darauf lastenden Hypotheken sinkt, ziehen die Hausbesitzer aus und sender der Gläubigerbank den Schlüssel zu.

Siehe Entsparen, Home Equity Loan, Jingle Mail, Mortgage Equity Withdrawal, Ninja-Loans, Panik-Verkäufe, Subprime Lending, Zitronenhandel

Das Aktien- und Finanzlexikon von Aktien Prognose: ® Professor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen.